41 - Die Verwirklichung der Stille

Wir haben mit Ihnen besprochen, wie wir nach einer bestimmten Vorbereitung auf einen achtfachen Pfad gekommen sind. 

Dieser achtfache Pfad ist für Sie vielleicht nicht real, sondern nur ein philosophischer Begriff. Das Ziel, das wir jedoch mit unserer Lehre und unserem Weg vor Augen haben, wird von Bewegungen, Bruderschaften in der unsichtbaren Sphäre beobachtet. 

Von verschiedenen Seiten näherte man sich uns über Medien, Okkultisten und sogenannte Botschafter aus den unsichtbaren Gebieten. 

Auch im Ausland traten an Freunde Menschen heran, die meinten, daß die "Kraft", die von dieser jungen, neuen Bewegung-von-uns aufgerufen wurde, dermaßen stark war, daß dem in den astralen Gebieten Rechnung getragen wurde. Diese Menschen kommen sehr real, wir haben mit ihnen gesprochen und alle ihre Annäherungen zurückgewiesen. Auch ihre sogenannten "Komplimente" über die von uns entwickelte spirituelle Kraft haben wir beiseite gelegt. 

Wir sagen Ihnen dieses, weil das plötzliche Interesse aus diesen Gebieten uns zu denken gibt!  Und uns ebenfalls auf unserer Hut sein läßt, außerdem der Beweis für uns ist, daß wir uns "zu einem geräumigeren Platz bewegen", wie in dem achten Bußgesang der Pistis Sophia geschrieben steht. 

Herr van Rijckenborgh nannte diesen achten Bußgesang das Lied der Verfolgung. Der Kandidat, der wahrlich bis zu diesem achten Bußgesang kommt, in das Gebiet der Heiligen Acht, ist wert, gerettet zu werden. 

Ihm wird - wie geschrieben steht - von Christus geholfen, ohne den Befehl dazu vom Vater. 

Nun, das ist genau das, war wir mit dem Verwirklichen der Stille beabsichtigen. Wir kommen hier zu der Grenze zwischen Okkultismus und Gnostizismus, dorthin, wo die naturgebundenen Äonen uns verfolgen, sobald wir den Unterschied zwischen der okkulten Arbeit und der gnostischen Arbeit verstehen. 

Auf dieser Grenze sind alle Okkultisten stehengeblieben, weil ihnen Jesus Christus, der innewohnende Mittler, nicht weitergeholfen hat zu einem "geräumigeren Ort", wie die Pistis Sophia sagt. 

Dieser "geräumigere Ort" ist vergleichbar mit dem Durchbrechen des Ringes von Saturn, also der hier rundherum bekannten Äonensphäre, und dem Hineingehen in die Mysteriensphäre.  

Bis in die Pforte, bis zu dem geräumigeren Ort verfolgen die Naturäonen den Kandidaten, weil sie bemerken, daß er noch nicht "vollkommen" geworden ist. 

Auf diesem achtfachen Pfad arbeitet der Kandidat mit seinen Seelen-Gaben, er bringt seine Seelenkraft, seinen Seelen-Anfang nach außen, gleichzeitig damit bringt er jedoch auch seine Unvollkommenheit nach außen. 

Er stellt sich selbst innerlich bloß, und die, welche nach dem Licht lauern, um sich selbst damit zu stärken, springen ihn von allen Seiten an, um ihm dieses einzige göttliche Licht zu stehlen. 

In diesem achten Bußgesang, Sie können sagen, auf diesem achtfachen Pfad wiederholt sich die alte Legende von Adamas, der gegen die Söhne der Finsternis zu Felde zog, der jedoch gefangengenommen und seines inneren Lichtes beraubt wurde. 

So ruft die Pistis Sophia auch aus: "Sie wollen mir mein gereinigtes Licht stehlen, sie wollen mich lichtlos machen, damit ich einer von ihnen werde." 

Nun, wir sprechen hierüber, damit Sie gewarnt seien!  

Und auch, damit Sie wissen sollen, daß kein einziger Natur-Äon, kein einziger Angreifer Ihnen etwas tun kann, wenn Sie sich in der Bindung mit dem Licht geborgen halten. 

Sobald man bemerkt, daß "Kraft" erzeugt wird, daß eine Lichtkraft freigemacht wird, stürzen sich die Natur-Äonen auf diesen Kandidaten, aber er wurde, wie es heißt, "zu einem geräumigeren Ort geführt". Dieses dürfen Sie niemals vergessen, Sie können es auch niemals vergessen, wenn Sie wahrlich auf diesem achtfachen Pfad stehen. 

Der geräumigere Ort ist die Pforte, durch die das Licht scheint. Wenn Sie den Ausblick auf das Andere Land innerlich erfahren haben, kommt Ihnen Ihr eigener Mittler (Christus) zu Hilfe und führt Sie durch die Pforte hindurch, während Ihre Verfolger zurückweichen müssen, weil Sie nicht mehr von jenen, von deren Schwingung sind. 

Dieses steht allenthalben deutlich in dem Evangelium der Pistis Sophia. Dieses gnostische Evangelium ist eine Bekräftigung des Weges, den wir vor uns sehen! 

Aber darum müssen Sie gut verstehen, und dieses sagen wir denen, die vielleicht noch unschlüssig sind: Das Gehen durch die Pforte und das Geführtwerden zu einer inneren Erweiterung bringt das Risiko mit sich, daß Sie "verfolgt" werden. Und sehen Sie dieses nicht als einen Nachteil an, sondern als ein Kompliment! Sie sind für die naturgebundenen Mächte, die den Menschen in ihrem "Ring" gefangenhalten wollen, der Mühe wert geworden! 

Gerade jetzt wird man versuchen, Ihren Gedankengang, Ihre innere Einsicht umzubiegen, sie wiederum in die Begrenzung dieser Natur zurückzubringen. 

Die beste Art und Weise hierfür ist der Okkultismus in seiner raffiniertesten Form! Diese naturgebundenen Äonen werden Ihnen suggerieren, daß Sie es mit Ihrer "kleinen Kraft", mit dieser schwachen gereinigten Seelenkraft nicht vollbringen können! 

Sie werden Sie Ihrer Kleinheit wegen verspotten, und Ihre alten Bekannten (so heißt es so deutlich in dem Evangelium der Pistis Sophia) werden Sie nicht mehr erkennen. 

Nein, verstehen Sie dieses doch, sobald Sie sich von dem alten Halt losmachen, überschreiten Sie eine Grenze, wonach Sie andere Freunde, Seelen-Verwandte wiedererkennen, während das Spottlied der Verfolger in Ihren Ohren nachhallt. 

Alle, die einschlafen oder innerhalb der Begrenzung der Natur-Äonen experimentieren, werden in Ruhe gelassen! 

Und ob Sie sich selbst nun Rosenkreuzer nennen oder Okkultist oder römisch-katholisch, spielt alles keine Rolle: wenn Sie nur gebunden bleiben an die Seile, die der Kern-Äon dieser Natur in seinen Händen hält! 

Wir möchten Sie - individuell - als Atom von diesen Seilen befreien. Wir möchten Sie nicht in einer bestimmten Bewegung unterbringen, in einer dogmatischen Organisation, sondern wir möchten Sie als Seele von dem Griff der Natur-Äonen befreien. 

Dieses beinhaltet, daß Sie selbst mitarbeiten müssen, und daß Sie sich nicht auf eine sichere, beschirmende Organisation verlassen können! 

Nein, Sie werden sich, wie in dem achten Bußgesang der Pistis Sophia, vollkommen auf Ihre "gereinigte Seelenkraft" verlassen müssen, wie klein diese Kraft auch sein möge! 

Dieses Vertrauen in die "kleine Seelenkraft" zu besitzen, bildet die Bewegung von dem siebenten zu dem achten Äon, es gleicht dem Übergang zu einem geräumigeren Ort durch die Hilfe des inneren Meisters: Christus. 

Wenn Sie die Hilfe dieser inneren Kraft empfangen, sind Sie ein Bevorteilter und ein Beneideter geworden.  

Von diesem Augenblick an geht es mit Ihnen aufwärts, es gibt keinen Stillstand mehr, sondern eine fortwährende Bewegung. Diesem nun wollen die "Verfolger" zuvorkommen! 

Und dieser Kandidat wird nicht, wie wir schon früher einmal sagten, in dem Stoff verfolgt, in dieser Materie, denn die materiellen Äonen wissen, daß den Kandidaten diese Materie nicht mehr interessiert - nein, er wird auf dem spirituellen Niveau innerhalb dieser Naturgebundenheit verfolgt. Das bedeutet, daß man versuchen wird, sein Denken, das plötzlich von dem Licht aus der Pforte erleuchtet wird, auf ein okkult astrales Niveau zurückzuführen; man wird versuchen, sein Herz durch die Verführungen der Naturmächte zu binden, die sogenannte Wunder tun möchten! 

Wir möchten Ihnen dieses gern sehr deutlich darlegen: Wir bewegen uns gemeinsam von dem siebenten zu dem achten Bußgesang - von dem siebenten zu dem achten Pfad, und dabei überschreiten wir ein Grenzgebiet, in dem es von mächtigen Natur-Okkultisten wimmelt! 

Und die, welche uns in diesem Grenzgebiet ankommen und sogar in die Pforte hineingehen sehen, sie werden von Neid besessen! 

(Wir erinnern uns daran, daß Herr van Rijckenborgh am Anfang seiner Arbeit auch einmal an seine Schüler eine Ansprache mit derselben Warnung hielt.) 

Damals war die Rosenkreuzer-Arbeit noch in Bewegung! Und somit eine Gefahr für die Natur-Äonen. Alle diese Kandidaten werden in der Vorstellung von ihrer eigenen Ohnmacht angegriffen. 

Das "ich kann nicht" wird in diesem Kandidaten als ein magischer Refrain eines Natur-Äonen-Liedes verankert werden. Der einzige Schutz, der dem gegenübersteht, ist zu sagen: "Nein, ich kann auch nicht, aber du, o Licht, auf welches ich vertraut habe, wirst mich erlösen!" 

Das ist Übergabe, das ist die Stille des Ichs, die Befreiung des Ichs aus den Banden der Natur-Äonen. 

Sobald dieses "Ich" nicht mehr von dem Gedanken "ich kann nicht" provoziert werden kann, ist der Kandidat frei! 

Er reißt sich dann von der letzten Bindung los!  

Die Stille und die Einkehr, die wir praktizieren, geht dann auch nicht von dem "Ich" aus - es ist keine Konzentration des Willens oder des "Ichs" -, dieses liegt alles innerhalb des Gebietes der okkulten Methoden. 

Unsere Stille, unsere Einkehr ist eine Stille, die von außen her in uns hineingebracht wird. Es ist die höhere Vibration, die sich um und in uns bewegt, sobald wir "still" geworden sind und die unsere gereinigte Seelenkraft nach außen zieht, um damit in Verbindung zu treten.  Die Gefahr des Abirrens in die naturgebundene Spiegelsphäre besteht nicht! Sie kann nicht bestehen, weil Sie, durch die Stille des Ichs, die Bindung mit der Spiegelsphäre verlieren! 

Hierdurch verläßt Sie die Angst, von den Naturäonen ergriffen zu werden. Keiner kann Ihnen etwas antun, wenn Ihr "Ich" zurücktritt und Ihre Seele sich auf die Seelenvibration um Sie herum zubewegt. 

Die, welche über Spiegelsphäre und Natur-Äonen sprechen, die solch einen Kandidaten töten, begreifen die Großartigkeit der "kleinen Seelenkraft" nicht! 

Sie kennen die gewaltige Potenz ihrer Seelen-Bündelung nicht! Sie verlassen sich nur auf die bekannte äußerliche Schwachheit des "Ichs", auf die Unvollkommenheit des "Ichs", die ihnen Angst und Ohnmacht bringt. 

Spüren Sie den Unterschied zwischen dem Menschen auf dem okkulten siebenfachen und dem Menschen auf dem gnostischen achtfachen Pfad? 

Der, welcher sagt "ich kann nicht", beweist sein Mißtrauen in das Licht. Für ihn gilt nur ein äußerlicher Halt, eine äußerliche Form, die man mit irdischen Sinneswerkzeugen wahrnehmen kann. Für ihn, der in die Pforte gestellt ist, gilt das "innere Wahrnehmungsvermögen", das ebenfalls die Macht der "kleinen Seelen-Kraft" erkennt. 

Das Atom, das Individuum dieser Seelenkraft entfaltet sich durch die Berührung der allgegenwärtigen Lichtvibration zu einer Explosion von Geistkraft. 

Sie werden selbst gut bemerken, wie der Mißbrauch der inneren Kraft den Menschen in unserer Zeit, wie wir sagten, zu großer naturgebundener Macht bringt.  

Immer stärker treten jene in den Vordergrund, die sagen: "Sieh meine Macht! Sieh meine Wunder!

Die Goliaths unserer Zeit ziehen zum Kampf, und ihnen folgen die Philister, d.h. die unruhigen Sucher, die, welche von Land zu Land ziehen und das Wahre Licht nicht finden können. Gegenüber diesen Goliaths werden Sie der David, der "jüngste Sohn", der Schafhirte, welcher die "kleine Kraft" besitzt, sein müssen, und die Angst darf Sie nicht überfallen, denn Sie sind der Auserkorene! 

Wenn wir sehen, wie sich die Geschehnisse um uns herum in solch einem raschen Tempo vollziehen, dann fragen wir uns wohl einmal: Wissen Sie eigentlich, was um Sie herum geschieht?  

Sehen Sie wohl, wie alle Befreiungsmöglichkeiten erstickt werden? 

Geschieht es nicht durch die dogmatische Versteinerung, dann durch die naturgebundenen Goliaths, die mit ihrer Riesenkraft prahlen. 

Sind Sie, Kandidat auf dem gnostischen Pfad, spirituell genug, um ein David dieser Zeit zu werden? 

Sind Sie genügend vorbereitet und genügend ichlos, um die "Stille" ausüben zu können? 

Die Stille des Nicht-Seins, worin die Bewegung Ihrer Seelen-Kraft stattfindet? 

Oder müssen Sie sich an einer äußerlichen Form, einem äußerlichen Meister festklammern? 

Dann wird Sie Christus, der Mittler, bestimmt nicht zu dem "geräumigeren Ort" bringen, denn Sie kennen Ihn dann noch nicht! 

Darum möchten wir Sie gern mit dem Bild von David und Goliath ermutigen: David stand Goliath und seinen Philistern, seinem Heer von ruhelosen Suchern und Unwissenden allein gegenüber, aber David überwand, durch sein Wissen, das aus der "kleinen Seelenkraft" geboren wurde und ihn mit einer Explosion von überirdischer Kraft erfüllte. 

In solch einer Licht-Anfüllung gehen Sie ganz und gar unter, mit Ihren Ängsten, mit Ihren Zweifeln, mit Ihrem ungläubigen "ich kann nicht!

Wir meinen, und dieses sagen wir noch einmal zur Verdeutlichung unserer letzten Worte: daß das vergangene Jahr deutlich bewiesen hat, daß der, welcher auf die Führung des Lichts vertraut, bekommt, was er nötig hat, aber auch nicht mehr! Er empfängt Einsicht, weil die Pforte das Licht durchläßt, er empfängt Friede, weil seine Unruhe in der Umarmung des Lichts stirbt, er empfängt Kraft, weil seine "kleine Kraft" die Bindung mit dem Universellen Licht hergestellt hat.  

So wird die heilige Acht geschrieben durch die Harmonie des "so oben, so unten". Darum können wir Ihnen nur ans Herz legen: Lassen Sie sich nicht von Ihrem Ich provozieren, verbergen Sie sich in der Stille, in Gedanken, Worten, Gefühlen.  

So werden Sie langsam aber sicher die Grenze zwischen dem Land der Naturgebundenheit und dem Land der Mysteriensphäre überschreiten. 

Und der Klang des Liedes der Verfolger wird verstummen, so daß Sie stärker als je zuvor das Lied des Durchbruchs vernehmen werden. Dieses "Lied des Durchbruchs" ist bereits die Erlösung, denn das Gebet des Kandidaten wird dann erhört und seine Reise durch die Reiche der Äonen wird bereits von dem Licht der Überwindung umstrahlt. 

Wenn Sie also wirklich in der Stille und der Übergabe an die "kleine Seelenkraft" stehen, dann wird Ihnen geholfen. 

Sie werden dieses innerlich erfahren, und Goliath, der Riese, der Prahler mit der naturgebundenen Macht, wird Ihnen nichts Böses mehr antun können. Denn Sie sind denn kein Philister, kein Vagabund mehr, sondern dann sind Sie David, der Geliebte! 

Lassen Sie diese Sicherheit Ihnen zum Trost gereichen, wenn das Lied der Verfolgung in Ihren Ohren dröhnt! 

Sie sind bereits erlöst, wenn Sie die Stille des Ichs ausüben! 

Der tiefe Friede von Bethlehem begleite dann die Geburt Ihrer kleinen Seelenkraft, das Kind Davids!

©1970 - 2020    Henk und Mia Leene