40 - Überblick über die Methode der Verwirklichung

Es erscheint uns nützlich, für diejenigen, die bei der letzten Konferenz nicht anwesend waren, und auch für die, welche gern eine übersichtliche Erinnerung haben möchten, ein Resumé des Zieles zu geben, das wir tatsächlich erreichen wollen.  

Philosophisch gesehen kennen wir den Siebenfachen Pfad, d.h. den Pfad, den der Tröster in uns freimacht und den Verwirklichungs - oder Achtfachen Pfad, d.h. den Pfad, der den Christus in uns selbst auferstehen und wirksam werden läßt. 

Der Siebenfache Pfad beinhaltet die Ichersterbung, die wir nur erreichen können, wenn wir den Tröster in uns Seine Arbeit verrichten lassen. Zuallererst - stehend auf dem Siebenfachen Pfad - übergeben wir uns also dem Tröster, der zu uns und in uns kommt durch die Stille. 

Diese Stille - von vielen häufig verkehrt verstanden - ist das Stillegen der ichzentralen Wirkungen mittels der höheren Vibration der Christusradiation in einem Tempel oder / und in dem aurischen Feld. 

Einige von uns meinen, daß "in die Stille eintreten" bedeutet: nach Hause zu gehen und sich auf einen Stuhl zusetzen - oder: mit allem aufhören und das gewohnte Leben leben. 

Dieses würde wohl die angenehmste Auflösung sein. 

Eine Auflösung, die Bequemlichkeit liebende Menschen anzieht! 

In die hohe, wirkende Stille eintreten, die den Pilger wahrlich "umkehrt", in der tiefen Bedeutung des Wortes, bedeutet jedoch: sich selbst der hohen Vibration aussetzen, während in Denken, Wollen und Fühlen keine einzige Gegenwirkung vorhanden ist. 

Dieses ist der Kernpunkt von dem Anfang von dem Pfad.  

Dieses ist auch für viele die große Schwierigkeit. 

Darum haben wir gesagt, daß der Mensch sich an die hohe Vibration gewöhnen muß, daß er allmählich lernen muß, sich ihr zu ergeben - er muß - um es populär auszudrücken - zuerst schwimmen lernen, bevor er in das tiefe Wasser springen kann. 

Wir müssen lernen, mitzubewegen mit den höheren Schwingungen aus dem anderen Lebensfeld. Und das lernen wir nur, so wie bei einem Lehrer, durch Hören, still sein, schauen und annehmen. 

Dieses sind jedoch Aktivitäten des Inneren Menschen. 

Der äußere Mensch kann den inneren Menschen niemals zwingen, den unsichtbaren Lehrer, der über die höheren Schwingungen zu ihm kommt, zu verstehen. 

Wir, stoffgeborene Menschen, können diesem inneren Menschen nur eine Chance geben, indem wir uns "so still wie möglich halten", indem wir diese Stille walten lassen, und sie vor allem vertiefen. 

Aus diesem "still werden" vor dem Herrn, um es dogmatisch auszudrücken, erwächst die Ichersterbung. 

Das Ich wird weniger, dadurch daß der Innere Herr immer näherkommt. Sie können sogar in einem gegebenen Augenblick ausrufen, wie Johannes, der Täufer: " Ich sehe Ihn nahen, der nach mir kommt!" 

Der Tröstende Atem des Geistes, die höhere Schwingung aus dem ursprünglichen Lebensgebiet, bringt eine solche Veränderung in Ihnen zustande, daß Ihr Denken beginnt, sich entlang anderer Bahnen zu bewegen. 

Ihr Fühlen wird sich aus dem stofflichen Gebiet erheben, und Ihr Wille sucht nur die Unterwerfung unter den Willen Gottes. Diese innere Veränderung ist das Fundieren der Sieben Gemeinden des Trösters oder des Heiligen Geistes. Die Sieben Gemeinden, in denen die Atmung Christi leben wird. 

Diese Sieben Gemeinden, Sie erinnern sich daran, haben wir mit den sieben Chakras verglichen, die sich auf die Schwingungen aus dem Gottesgebiet richten müssen. 

Aber noch einmal, dieses Umwenden der Sieben Gemeinden, das parallel mit der Ichersterbung erfolgt, wird von dem Tröster vollbracht. 

Der Kandidat - als stoffgeborener Mensch - kann nichts anderes tun als sich selbst zu verbergen in der Stille des Nicht-Denkens, Nicht-Tuns, Nicht-Wollens. 

Dieses beinhaltet auch, daß solche sich fernhalten von Klatsch, abträglichen Gedanken, sensationslüsternen Gefühlen, ehrsüchtigem Wollen. 

Die Stille auf diesem Pfad des Trösters bedeutet: aufzuhören mit dem Aussenden negativer Gedanken, die die Atmosphäre beschmutzen, die Ihre Mitmenschen belasten, und die Sie selbst krank machen - aufzuhören mit dem Spiel der Gefühle, wodurch das Herz eine Abfallgrube wird - und den ganzen Organismus krankmacht und vergiftet, und damit aufzuhören, das Feuer des Willens anzutreiben, um erdbindende Ziele zu erreichen. 

Wir sagen Ihnen, alle Ihre Krankheiten, Ihre Spannungen und Ihre Nöte kommen aus einem verkehrt gerichteten Willen, einem unbeherrschten, besudelten Gefühlsleben und einem auf eine niedere Vibration abgestimmten Denkleben.  Wenn ein Kandidat den spirituellen Pfad gehen will, während diese drei Motoren in ihm nicht freiwillig und vollkommen mitarbeiten, werden Spannungen in ihm frei, die ihn krank machen können.  

Sie wissen selbst, wie sehr Sie innerlich zerrissen werden können durch den Gegensatz zwischen dem inneren und dem äußeren Menschen. Deshalb haben wir Ihnen die zweifache Stille vorgelegt als die einzige Methode zur Verwirklichung der Seelenerlösung. 

Erstens also die Stille des stoffgeborenen Menschen in Denken, Wollen und Fühlen. Wenn Sie mit der Höheren Schwingung ins Gleichgewicht kommen, bemerken Sie, wie diese Stille bei Ihnen eingeht. Dann stehen Sie wahrlich auf dem Pfad des Trösters, der langsam aber sicher, die Christusradiation in Sie hineinführt. 

Wenn der Kandidat diese Stille kennt, wird er bemerken, wie die höhere Schwingung in ihm zu arbeiten beginnt, er wird ein anderer Mensch, ein umgewendeter Mensch (dieses haben wir verglichen mit dem umgekehrten Hängen an dem Lebensbaum) und er vernimmt die Lehren direkt aus dem Gebiet Christi. 

Die Seele geht dann in ihre eigene Stille ein, das Seelen-Verlangen ist übergegangen in die Achtfache Seligkeit der Seligpreisungen.  Das starke Verlangen, das den Kandidaten jetzt so stark peinigen kann, ist zu einem harmonischen Lied der Freude geworden, einer schwingenden Stille, in der die Seele neue Bilder und Perspektiven schaut. 

Wir versuchen, Ihnen dieses alles so deutlich wie möglich aber auch so vorsichtig wie möglich zu sagen, damit keine Vermischung mit einer okkulten Methode entsteht. 

Neue Bilder schauen, neue Perspektiven sehen, neue Lehren vernehmen, bedeutet, daß der "veränderte, umgewendete" Kandidat Anteil bekommt an einem Schwingungsgebiet, in dem andere Gesetze herrschen. 

Wir zwingen Sie jedoch nicht mit Ihrer eigenen niederen Schwingung in diese höhere Schwingung hinein, sondern diese höhere Schwingung kommt auf Sie zu, berührt Sie für einen Augenblick, und läßt Sie dann wieder los. 

Sie empfangen nur so viele höhere Schwingungen, wie Sie verarbeiten können - Sie müssen diesen Schwingungen entgegenwachsen, dadurch, daß Sie die Stille kennenlernen. 

Aber dieser ganze Prozeß, der nur durch die Gnade des Trösters in uns weitergehen kann, hat nur zum Ziel die Vorbereitung. Die Vorbereitung für die Verwirklichung Christi. 

Jeder Kandidat, der die Stille des Nicht-Denkens, des Nicht-Wollens und des Nicht-Fühlens (nicht zu verwechseln mit Gefühlslosigkeit) in sich wachsen fühlt, bemerkt, daß er zu einer Verwirklichung getrieben wird, die nichts zu tun hat mit irgendeinem dialektischen Ziel. 

Wie wir sagten: das Reden über eine hohe moralische Lebenshaltung wird, im Licht des Verwirklichungspfades, zu einer Lächerlichkeit.  

Solch eine hohe Lebenshaltung IST da! 

Der Verwirklicher ist ein Jesus oder ein Johannes, ein geliebter Jünger von Christus, diese Kandidaten sind bereit für die Verwirklichung der Acht Seligpreisungen. 

Das Sprechen über Ichersterbung ist sinnlos, denn niemals kann der Mensch, dieses Ich, sein Ich sterben lassen! Es geht nur darum, inwieweit der Mensch - Sie und ich - die höheren Schwingungen in sich selbst zulassen will und kann. 

Jeder widerstrebende Gedanke, jedes Hindernis einer niederen Schwingung, bedeutet mehr oder weniger eine Behinderung, die erst von den höheren Schwingungen fortgeräumt werden muß. 

Kurz gesagt, kommen wir zu dem altbekannten Punkt: der Übergabe. Nach der Übergabe kommt die Verwirklichung. Der Tröster bewirkt IN Ihnen die Möglichkeit zur Übergabe. 

Sobald der Tröster vollkommen in Ihnen wirksam ist, verändert er sich in den Christus. 

Das ist die Auferstehung. 

Wir haben, nachdem wir freiwillig in das niedere Schwingungsgebiet hineingingen, den Tröster als eine Gnade Gottes empfangen. Dieser Tröster ist IN uns und UM uns als eine höhere Schwingung, die die Christusradiation abgeschwächt zu uns und in uns bringt. 

Nach einem jahrhundertelangen abgetrennten Lebenszustand ist der Tröster nicht mehr vollkommen wirksam in uns, während er um uns sein kann, wenn er gerufen wird, durch eine Konzentration harmonischer Schwingungen.  

Individuell sind wir häufig nicht mehr imstande, den Tröster zu uns zu rufen noch in uns aufzuwecken. 

Deshalb versuchen wir, ein Kraftfeld auszubreiten, durch das er in uns zum Leben kommt und um uns anwesend ist. Schließlich beabsichtigen wir, daß jeder Kandidat solch eine innere Harmonie erreicht, daß er selber den Tröster rufen kann, zur Genesung, Heiligung. 

Worauf die Auferstehung oder die Verwirklichung folgt. 

Der Achtfache Pfad ist also das Resultat der Arbeit des Trösters. 

Und es ist gleich dem Ausbrechen aus der Begrenzung des eigenen Selbstes, in dem die Siebenheit liegt. 

Darum nennen wir den Achtfachen Pfad das Durchbrechen der Versteinerung, das Zerbrechen des saturnalen Ringes, oder der Begrenzung der verhärteten Materie. 

Wir vergleichen diese Versteinerung innerhalb des eigenen Selbstes, diese fanatische, unaufhörliche, willensmäßige Bearbeitung der eigenen inneren Siebenheit, mit der Arbeit von Petrus, der Tempel, Kirchen, steinerne Ummauerungen bauen will, um seinen Herren anzubeten. 

Nun, da die Aquarius-Ära angebrochen ist, tritt Johannes in den Vordergrund, Johannes, der Seher, der spirituelle Mensch, der, welcher "der Geliebte von Christus" genannt wird, und würdig war, die Gnostische Kreuzigung zu durchschauen. 

Johannes, der Bilder sah, die die Masse nicht bemerkte, ist der, welcher mit den höheren Schwingungen arbeitet. 

Johannes, der in Maria (der Mutter von Jesus) seine eigene Mutter finden mußte, geht denselben Weg wie Christus. Er aufersteht in demselben Vater-Mutterfeld wie Jesus-Christus. 

So wie jeder Pilger aus diesem Vater-Mutterfeld dem Feuer begegnet, in dem seine Ummauerung vernichtet wird und er dem Wasser begegnet, das seine Wunden reinigt und heilt. 

Die Schwingungen aus dem ursprünglichen Lebensfeld sind zweifach: zerbrechend und aufbauend. Während Sie selbst mitarbeiten an der Zerbrechung durch die Stille, baut und verändert der Tröster in Ihnen. 

Das Vater-Mutterfeld, in dem der Verwirklicher aufsteht, wird durch den Tröster in Ihnen und um Sie zum Bereitsein gebracht. 

Dieser Verwirklicher ist, um in der Sprache unserer ersten Gemeinschaftsansprachen zu sprechen: der Ritter Roseae Crucis. 

Der Meister-Bauer ist der Tröster, und, wenn Sie diesen in sich arbeiten lassen, wird er eins mit Ihnen, und Sie werden die Zeichnungen des Baues lesen können. 

Wir hoffen, daß Sie die Tiefe der Aufgabe der Stille verstehen werden, und daß Sie begreifen werden, daß diese Stille keine egozentrische Lauheit bedeutet, noch ichzentrale Spiritualität, noch Bequemlichkeit, sondern daß in dieser Stille das Lied der Welt stirbt an den Gestaden des Ewigen Meeres der Herrlichkeit. 

Dieses Sterbenslied ist das Singen der Seele, das den Verwirklicher auf seinem Pfade begleitet. 

Mögen Sie dieses alles bald erfahren!

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