In der Einheit singen die Dämonen das Lob Gottes.
Apollonius von Tyana
Wir wollen Ihre Aufmerksamkeit auf Apollonius von Tyana lenken, weil wir meinen, daß die Zeit nahe ist, in der die Kraft der wahren Gnostiker erkannt wird.
Apollonius von Tyana wurde von den Kirchenvätern auf jede nur mögliche Weise gehindert und herabgesetzt.
Er lebte nämlich gerade zu der Zeit, da die Kirchenväter sich darauf vorbereiteten, die Welt ihrer Macht zu unterwerfen.
Apollonius wurde im Jahre 1 zu Tyana In Cappodicea geboren. Es ist das Jahr, in welches die Kirchenväter die Geburt des historischen Jesus verlegten, also jenes Jahr, auf das die kirchliche Macht ihr Fundament gründen wollte.
Das müssen Sie vor allem klar durchschauen!
In der Fische-Ära regierten neben den positiven Kräften auch die negativen Kräfte dieses Zeichens.
So wie die Menschheit in der Widder-Ära von der Selbstbehauptung ergriffen war, so lag sie in der Fische-Ära in den Ketten des sklavischen Dienens und der Erotik.
Außerdem strahlte im Fische-Zeitalter keine Einheit, sondern im Gegenteil, Gespaltenheit ein.
Die Dienstbereitschaft und die Hörigkeit bewirkten, daß der Mensch bereit war, einer führenden Macht zu folgen.
Der Mensch war besonders am Beginn unserer Zeitrechnung vollkommen von den atonischen Kräften des Zeichens Fische beeinflußt. Man versuchte, aus ihm einen willigen Diener zu machen. Und diese Eigenschaften der Fische-Ära, die besonders um das Jahr 1 herum auftraten, wurden von den führenden religiösen Mächten erkannt.
Diese Mächte wähnten sich durch das gewaltige Licht der "Kraft mit dem Löwenkopf" (wie Sie im Evangelium der Pistis Sophia lesen können) als die Herren der Welt.
Die Besitzer dieses schwarzen Lichtes besaßen gleichfalls alle Kenntnis über die kosmischen Konstellationen und über die kosmischen Strahlungen, welche die Menschheit trafen, - und vor allem über deren schwache Seiten und Empfänglichkeiten.
Vor 2000 Jahren erhob sich das historische Christentum, während die gnostischen Bruderschaften über die ganze Welt verstreut waren. Diese gnostischen Bruderschaften waren nach der typischen Fische-Art in allerlei kleine Gemeinschaften verteilt.
Sie können in der Bibel nachlesen, wie Paulus diese Gemeinschaften besucht hat. Und in vielen apokryphen Schriften können Sie finden, wie diese Gemeinschaften lebten und die Lehre verbreiteten.
Es ist bekannt, daß Apollonius weite Reisen unternahm und zwar in einem solchen Maße, daß sich seine Biographen über die Entfernungen wunderten und sich fragten, woher er wohl die Mittel für solche Reisen nahm.
Das ist der typische Gedankengang des materiellen Menschen! Apollonius hatte nämlich seinen Reichtum verschenkt. Seine Aufgabe war jedoch ein Auftrag Gottes, ein Auftrag der Gnosis.
Wenn er nicht von Gemeinschaft zu Gemeinschaft gereist wäre, um ihre innere Kraft zu stärken, hätte die Gnosis im Mittelalter, auf dem Höhepunkt der Fische-Ära, nicht einen solchen Erfolg haben können.
Nach dem Besuch des Apollonius wurde die Kraft dieser gnostischen Gemeinschaften zusammengefaßt, sie wurden durch seine Bemühungen eine Einheit - ein Herz, das stark und mächtig klopfte inmitten der Angriffe der Kraft mit dem Löwenkopf, die sich anschickte, ihre Beute einzuholen!
Sie müssen Apollonius denn auch als einen Botschafter sehen, der berufen war, die Kraft der Gnosis zu verstärken. Und darum verdunkelten die Kirchenväter seinen Namen, setzten seine Macht herab und nannten seine Lebenstaten "teuflisch".
Historisch gesehen lebte Apollonius zur Zeit Jesu. Und das bedeutet, daß die Macht dieses Jesus (des Jesus der Kirchenväter) in den Hintergrund gedrängt worden wäre, wenn der Name des Apollonius als eine wunderbare Kunde durch die Welt gegangen wäre.
Sie wissen vielleicht, daß das gleiche Spiel mit Simon Magus getrieben wurde, der als Retter der Samariter gilt.
Und Sie wissen, daß auf die gleiche Weise mit dem Mythos vom Sonnensohn Mithras verfahren wurde.
Die Kirchenväter nahmen die uralte, weltbekannte Legende vom Gottessohn oder Lichtsohn auf und wandten sie zu ihrem eigenen Vorteil an.
Sie wissen doch, daß Jesus Christus ein universeller Gott ist?
Sie wissen doch, daß sein Kraftquell der gleiche ist, aus dem auch Apollonius schöpfte?!
Der spirituelle Jesus und der spirituelle Apollonius kommen aus derselben Gnosis. Sie sind beide Söhne der Witwe oder Söhne der Jungfrau, aus der reinen Urmaterie geboren!
Am Beginn unserer Zeitrechnung bedurfte die Menschheit jedoch eines neuen GötterbiIdes, eines geschnitzten Bildnisses, welches sie anbeten konnte.
Die Widder- und die Stier-Ära hatten genügend Bilder gebracht, aber diese Zeit lief nun ab. Die Widder-Strahlungen zogen sich zurück, die Fische-Strahlungen begannen mit ihrer zerbrechenden Wirksamkeit, und daher fühlte sich die Menschheit verlassen. Sie suchte ein neues Bild.
Jesus predigte den einen, unsichtbaren Gott.
Apollonius verwarf alle Gottesbilder und sprach ebenfalls über den einen unsichtbaren Gott.
Beide, Jesus wie auch Apollonius, wollten die Menschheit zu einer rein geistigen, innerlichen Gottesanbetung emporziehen. Aber ein großer Teil der Menschheit war dazu nicht imstande, so wie auch in unserer Aquarius-Ära viele nicht imstande sind, der neuen Aquarius-Wirksamkeit zu folgen.
Die zerbrechenden Strahlen der Fische-Ära waren von rein dialektischer Art. Sie strahlten Uneinigkeit ein, welche die Menschen von einer geistigen, positiven, zielbewußten Ausrichtung abhielt.
Die Fische-Menschheit konnte nur durch einen Führer, durch einen großen, weisen und mächtigen Gnostiker gerettet werden, der bereit und vor allem imstande war, eine gespaltene Masse zu sammeln und zum geistigen Ziel zu führen. Und das wußte nicht nur Apollonius, sondern auch seine Gegner.
Daher entbrannte im gleichen Augenblick, als Apollonius seinen Auftrag annahm (und das tat er bereits im Alter von 15 Jahren), der Streit zwischen den zwei Mächten auf Erden.
Die merkwürdigen Geschichten über den historischen Jesus, welche die Kirchenväter in die Welt setzten, gleichen den Erzählungen, welche die Anhänger des Apollonius über ihren Meister erzählten.
Um die Personen Jesus und Apollonius entwickelte sich eine raffinierte Diskussion zwischen den Großmächten der religiösen Herrschaft.
Der heftige Streit wurde in Gerichtssälen, auf den Straßen und Plätzen sowie an den Höfen der Kaiser und Könige ausgetragen.
Aber die Söhne der Witwe - der eine bei der Essener-Bruderschaft erzogen und der andere im Tempel des Asklepios - setzten ihre Arbeit fort. Sie verrichteten Heilungen und Wunder, und Sie wollten beide nichts anderes als die Wahrheit verbreiten und die bonafiden Gnostiker zusammenführen.
Apollonius reiste nach Ägypten, Indien, Tibet, Syrien, Arabien, Griechenland und in die Türkei. Er betrat alle alten Tempel in diesen Reichen und wurde überall mit offenen Armen empfangen.
Was er innerhalb dieser Mauern und Gemeinschaften tat, ist nicht bekannt.
Apollonius sprach, infolge seines Sieges über die Waffe der Zunge, niemals darüber.
Von Jesus wird gesagt, daß er zwischen seinem dreizehnten und dreißigsten Lebensjahr Ägypten, Indien, Tibet und Griechenland besuchte. Auch darüber ist wenig bekannt. Sowohl Apollonius als auch Jesus sprachen mit den Priestern und unterwiesen die Gemeinschaften.
Es steht jedoch fest, daß es in ihrer Zeit gnostische Gemeinschaften gab, die ein eigenes inneres Werk besaßen.
Solche Gemeinschaften hielten sich streng an die Forderungen der gnostischen Lebenshaltung, denn nur durch Verwirklichung der Lehren bleibt die Kraft lebendig.
Aber nur jene, welche die Zunge überwunden hatten, also über die Macht der Zunge oder über die Macht der Sprache gesiegt hatten, konnten die Lehre verkünden.
Dürfen wir hierbei einen Augenblick verharren?
Apollonius sagte: "Die Waffe der Zunge ist die mächtigste Waffe der Welt. Erst wenn diese Waffe ihre Kraft über den Menschen verliert, das heißt, im einzelnen Menschen selbst überwunden wurde, kann dieser Mensch mit gutem Erfolg über diese Waffe verfügen."
Darum hielt sich Apollonius fünf Jahre lang an das Gebot der Stille, wie bekannt ist.
Es gab Augenblicke, so sagte der Geschichtsschreiber, da Apollonius zu sich selbst sprach: "Sei geduldig, mein Herz, und sei still, meine Zunge!"
Inmitten seiner Feinde hielt er sich an dieses schwere Gebot der Pythagoräer. Danach konnte ihn nichts mehr überwinden. Er hatte seine Geisteskraft in sich gesammelt.
Denn durch die Zunge wird die innerliche Kraft im Menschen fortwährend zerteilt und aufgesplittert.
Sobald der Mensch seine Zunge nicht mehr beherrscht, verliert er durch den Kehlkopf magische Lichtkraft.
Dadurch schwächt er sein eigenes Licht und wird empfänglich für die Kraft mit dem Löwenkopf.
Jeder Mensch, der den Kehlkopf mißbraucht, um Lügen und Haß zu verbreiten, steht direkt unter der Macht des falschen Lichtes.
Dieses Wissen ist allen wahrhaften Gnostikern bekannt.
Daher ist diese pythagoräische Forderung ein Auftrag für Große, für Eingeweihte. Wer diese Forderung freiwillig erfüllt, hat seinen Platz in der Reihe der Söhne der Witwe eingenommen. Auch die Essener kannten diese Forderung, ebenso wie die Vollkommenen der Katharer.
Bei allen Gnostikern muß sie bekannt gewesen sein.
Und gerade durch diesen schweren Auftrag wurde die Wirklichkeit ihrer innerlichen Arbeit bewahrt.
Durch diese Forderung der vollkommenen Stille beschirmten sie ihre Arbeit!
Verstehen Sie?
Und es war die Aufgabe des Apollonius, allen Gnostikern seiner Zeit, und vor aIlem ihren Priestern, die Wichtigkeit dieser Forderung noch einmal nahezubringen!
Durch seine Arbeit zog er Sie alle in das Reich der Stille empor - und dort - in diesem Gebiet der Vergeistigung - würden sie sich alle begegnen und erkennen.
Denn in diesem Gebiet versammeln sich die Eingeweihten.
In diesem Gebiet arbeiten die Brüder der Menschheit, und durch die Überwindung der Zunge werden sie alle in das Gebiet der Einheit erhoben.
Wer dieses Gebiet der Einheit betreten kann, erhält engen Kontakt mit der Bruderschaft der Gobi. Er steht in der Sohnschaft der Witwe und im Auftrag der Gnosis.
Er hat Zugang zu den ältesten Brennpunkten der Erde, wo die Kraft niemals geschwächt ist. Denn, so erzählt man von Apollonius, er wollte nur die Tempel und Gemeinschaften besuchen, die wirksam waren.
Er betrat nur die Brennpunkte, die seit der Grundlegung der Welt ihren Dienst im Interesse der Menschheit erfüllt hatten.
Und bis auf den heutigen Tag erkennt sogar der moderne Tourist, der materielle Mensch (der nicht direkt für die Einstrahlung der Gnosis offen ist), noch diese uralte Kraft.
Sogar wenn die äußerlichen Tempel zu Ruinen geworden sind, bleibt die Kraft lebendig.
Den Wissenden ist bekannt, daß die meisten dieser Brennpunkte noch aus der astralen Sphäre lebendig gehalten werden. Sie sind noch wirksam, auch wenn die stoffliche Menschheit es nicht wahrnimmt, ihre Kraft steht ihr trotzdem zu Diensten!
Denn es ist noch niemals geschehen, daß die innere Geisteskraft der Gnosis von dem Feind mit dem Löwenkopf vernichtet werden konnte. Daher besuchen immer noch viele, von einer vagen Erinnerung getrieben, diese Brennpunkte. Und bei allen diesen Brennpunkten ist es so gut wie sicher, daß Apollonius sie besucht hat.
Er war in Delphi in Griechenland, in Paestum in Italien, in Antiochien, wo er sich im daphnischen Apollotempel aufhielt. Er besuchte einen sehr alten Tempel in Tzigatze in Indien und war in einem alten Tempel in Arabien. Er war auf Kreta und auf St. Honorat an der Küste Frankreichs.
Man kannte diese Orte durch die Aufzeichnungen seines Anhängers Damis, aber er muß noch in vielen anderen Tempeln gewesen sein, und von allen diesen Brennpunkten ist bekannt, daß Sie aus dem fernen Altertum stammen.
So schrieb Heinrich Schliemann, daß der Tempel zu Sais in Ägypten aus dem alten Atlantis stammen muß. Der erste Tempel zu Sais soll von dem ägyptischen Gott Thot errichtet worden sein, der ein Sohn eines emigrierten atlantischen Priesters und der Tochter des Königs von Atlantis, Chronos, war.
Dafür wurden Beweise gefunden, die im Museum von St. Petersburg aufbewahrt werden. Der Tempel zu Sais und die Gemeinschaft der ägyptischen Essener, die dort lebten, war einer der wichtigsten Treffpunkte für Apollonius.
Die Essener, zu denen auch Jesus gehörte, waren nicht nur eine jüdische Gemeinschaft, sondern eine über die ganze Welt verbreitete Bruderschaft. Ihre Lehren stimmten völlig mit denen aller alten gnostischen Sekten, sowohl mit denen der alten Buddhisten, Brahmanen und Pythagoräer als auch mit denen der Therapeuten, Manichäer und Paulicianer überein.
Es ist eine große Linie zu erkennen, ein Ariadnefaden, der alle verbindet. Und alle ihre Botschafter, alle, die eine solche Gemeinschaft führten oder zur Menschheit ausgingen oder beauftragt waren, die Gemeinschaften zu vereinigen, betraten die Brennpunkte mit dem gleichen Gebet auf den Lippen: "Wirke, o Gott, daß ich wenig besitze und für nichts Bedürfnis empfinde!"
Das kennzeichnende Gebet für die Fische-Ära ist: "Laßt mich nicht durch die Fallstricke dieses kosmischen Äons fallen, o Brüder des Lichtes!"
Denn dieser Äon bringt so viel Verführerisches für jene, die nur äußerlich die Philosophie erfüllen wollen.
Wer die Macht der Zunge noch nicht überwunden hat, für den ist der Weg zu allen irdischen Genüssen noch offen.
Das Verlangen des stofflichen Menschen nach Lebensgenuß war gerade in jener Ära sehr groß. In dieser Zeit schlug das Verlangen empor wie eine flammende Feuerkraft. Die Kraft mit dem Löwenkopf legte ihre Netze aus. Sie wollte die Menschheit einfangen und benutzte dazu die Äonenkraft, und ihr Vorhaben ist geglückt, die Folgen spüren wir in dieser Aquarius-Ära, in der die Menschen ein Opfer von Luxus und Komfort geworden sind.
Es ist genügend bekannt, daß der Hang nach äußerlichem Aufwand, nach Pracht und Prunk, nach sexuellen Ausschweifungen und Dekadenz immer viele und vor allem viele weltliche und kirchliche Führer in seinem Bann hielt. Darum drängte Apollonius niemandem seine Lebenshaltung auf.
Man kann lesen, daß er, als ein Philosoph ihm sein Verlangen nach diesen Genüssen offenbarte, diesem sogar riet, ihnen nachzugeben. Denn nichts ist so verhängnisvoll wie eine erzwungene, auferlegte Lebenshaltung. Sie führt zu nichts, höchstens zu einer inneren Zerrüttung!
Daher ruft er in einem bestimmten Augenblick aus: "Wollt ihr meine Anhänger sein, wo ihr noch Fleisch eßt und Wein trinkt und alles genießt, was die Welt euch bietet?
Niemand ist mein Anhänger außer dem, welcher lebt wie ich!"
Und gerade weil er dieser Lebenshaltung, diesem inneren Gesetz genau folgte, konnte er überall in der Welt zu den inneren Gemeinschaften durchdringen. Er wurde von den Führern dieser Gemeinschaften erkannt. Er trug das Zeichen des Sohnes der Witwe auf seiner Stirn.
Er lernte nichts, so sagte er selbst, doch er wußte alles!
Er lernte die Sprachen der Völker der Erde nicht, aber er verstand sogar das, was ihre Zungen verborgen hielten.
Kurz gesagt, er war durchgedrungen zu dem Reich der führenden Bruderschaft der Menschheit und er teilte deren Gedanken, so wie es deutlich im Paulusbrief an die Galater heißt: "Ein Sohn weiß, was sein Vater tut! Und ein vollkommener Diener kennt die Gedanken seines Meisters!"
Es hat eine Zeit gegeben, in der die Schriften des Apollonius in den Privatmuseen seiner vornehmen Anhänger aufbewahrt wurden.
Kaiser Hadrianus (117-138) besaß einige seiner Schriften, und viele kamen, um sie anzusehen, Kaiser Alexander, der von 222-235 regierte, stellte vier Bildnisse in seine Hauskapelle, und zwar: eines von Jesus, eines von Orpheus, eines von Abraham und eines von Apollonius.
Aurelian (270-275) weihte Apollonius einen Tempel.
Außerdem muß es in Konstantinopel im 13. Jahrhundert bronzene Türen gegeben haben, die seinem Leben gewidmet waren. Sie wurden jedoch von den späteren Christen vernichtet.
Apollonius war für die Kirchenväter ein mächtiger Konkurrent. Aber er hatte Kontakt mit den ersten Christengemeinschaften. Er predigte nicht so viel für die Menge, sondern er unterrichtete die Priester.
Darüber sagt er selbst: "Ich kann nur mit jenen Kontakt aufnehmen, die das innerliche Leben leben, denn diese gehen beim Anbruch des Tages in die Gegenwart der Götter ein, - wonach sie den Mittag zum Empfangen der Lehren der Heiligkeit verwenden. Sie weihen ihr Leben nicht bis zum Nachmittag den stofflichen Dingen."
Damit sagte er, daß er die ihm geschenkte Kraft nur nützlich und zielgerichtet verwenden wollte. Er konnte die Kraft nicht an jene vergeuden, die nicht hören wollten oder konnten!
Seine Worte sprechen denn auch deutlich über einen inneren Auftrag, einen Auftrag für jene, die den Weg bereits kennen. Seine Berufung war über die jedes anderen Priesters und auch über die der Vollkommenen erhaben. Er war der direkte Botschafter der Gnosis und ausgesandt, um die Diener der Gnosis mit ihrem Auftrag in der kommenden Weltperiode bekanntzumachen.
In Syrien, in Ägypten und in Spanien gab er seinen Auftrag weiter und empfing die Geheimnisse der Einweihungen.
In Spanien besuchte er einen Tempel auf dem steilen Felsen Gades, auf dem später Cadiz entstehen sollte.
Von diesem Felsen weiß man, daß er zu einem Rest des Festlandes von Atlantis gehörte. Der dort bestehende Tempel oder die "Grotte der Eingeweihten" war ebenfalls eine Einweihungsstätte aus dem Altertum.
Er besuchte Troja und Mykene. Beide Orte haben eine Beziehung zum alten Atlantis. An der Löwenpforte zu Mykene entdeckte Schliemann eine Inschrift, welche von dem ägyptischen Gott Thot berichtet, der ein Sohn eines ägyptischen Priesters und der Tochter des atlantischen Königs war, wie wir bereits sagten.
In Troja entdeckte Schliemann eine Vase, die Lehmscherben mit der Inschrift enthielt: "Von König Chronos von Atlantis." Ebenfalls enthielt die Vase eine silberfarbene Platte aus einer heute unbekannten Legierung. Auf der Vorderseite trägt sie noch nicht entzifferte symbolische Figuren, und auf der Rückseite folgende Inschrift: "Dieses gehört dem Tempel mit den durchscheinenden Mauern!"
Wir wollen damit sagen, daß es eine unverkennbare Verbindung zwischen allen Brennpunkten und Gemeinschaften gibt, die Apollonius besuchte: Sais in Ägypten, Cadiz in Spanien, die Insel St. Honorat (ein altes Überbleibsel), Paestum, Troja, Mykene und die alten Brennpunkte in Indien, Tibet und auf Kreta.
Es ist eine bestimmte Absicht zu spüren.
Das griechische Archipel - von Kreta weiß man es sicher - unterhielt Verbindung mit dem alten Atlantis.
Apollonius besuchte dort die berühmten Tempel des Asklepios, wo die spirituelle Heilkunde durchgeführt wurde.
Die alten Brennpunkte der orphischen Mysterien und ihre Gemeinschaften wurden von ihm besucht. Auf Kreta gibt es einen sehr alten Brennpunkt des Orpheus.
Alle gnostischen Gemeinschaften, die also den Menschen ihre Hilfe ununterbrochen schenkten oder das Licht durch alle Naturkatastrophen hin bewahrt hatten, wurden von ihm mit neuen Aufträgen versehen.
Man kennt den Ausspruch eines alten ägyptischen Priesters, der zu Apollonius sagte: "Warum müssen die ägyptischen Lehren erneuert werden?"
Das ist verständlich, Ägypten besaß sehr alte Lehren, aber ihre magische Kraft drohte umgebogen zu werden.
In Indien, dem Land, in dem noch viele alte Lehren bewahrt blieben und wo auch Pythagoras geheime Aufträge und Einweihungen empfing, verweilte Apollonius lange Zeit bei einigen geheimen Hindu-Gemeinschaften.
Die Hindu-Lehre ist eine der ältesten Lehren der Welt.
Und all die Schriften dieser Gemeinschaften, ihre heiligen Bücher, sorgsam in Tempeln und unterirdischen Plätzen aufbewahrt, erzählen die Geschichte der Menschheit, die Geschichte von den weisen Göttern und den gefallenen Lichtsöhnen, die Geschichte der Ursache für den Fall der Menschheit - und die Möglichkeit ihrer Errettung durch die Götter, die sich später in das unsichtbare Gebiet zurückzogen.
Apollonius, von den Kirchenvätern negiert, verdammt, herabgesetzt und zum Schwarzmagier erklärt, verschwand im Schatten des kirchlichen Christentums. Aber sein Name, fast das einzige, was die Menschheit noch von ihm weiß, leuchtet durch die Geschichte, durch seine magische Kraft, die viele neugierige und die Wahrheit suchende Forscher anzieht.
Denn Apollonius bedeutet: "Der Pfad der Vollkommenheit" und der Zusatz "von Tyana" macht diesen Pfad zu einem Weg der Prophetie, Vision, Heiligkeit und Vorbereitung.
Aus dem Namen des Apollonius strahlen diese Qualitäten, und sie ziehen durch ihre Schwingungen die Wahrheitssucher an.
Er wirkte unter der Strahlungskraft des Merkur der Alchemisten, der Geist-Seele. Und wie sehr man auch versuchte, seine Arbeit zu vernichten und auszulöschen, diese Arbeit ist hoch erhaben über menschliche Begriffe und kann von keinem einzigen Menschen vernichtet werden!
Und unter der Anleitung dieses erhabenen Botschafters Apollonius und seines Auftrages möchten wir so gern, daß durch bewußt lebende, gnostische Menschen eine Gemeinschaft gebildet wird, die in dem Augenblick der Erfüllung, der wiederum anbricht, würdig befunden wird, von solch einem Sohn der Witwe besucht zu werden, der den Auftrag hat, beim Ertönen der Posaunen jenen, die den Weg betreten haben, ihre künftige Aufgabe zu entschleiern.
Wer diesen Weg noch nicht kennt, das heißt, noch nicht betreten hat, in wirklichem Sinn, wird die Aufgabe der Zukunft nicht vernehmen. Aber jene, welche die Stille kennen und die Macht der Zunge überwunden haben, werden in naher Zukunft ihren Christus, ihren Apollonius oder den Magier des Lichtes der Lichter erkennen.
In einer solchen Gemeinschaft herrscht als ein spürbarer Beweis die Einheit - und die Verinnerlichung der Stille.
In einer solchen Gemeinschaft ist der Herzschlag des Ur-Kosmos, die ununterbrochene Lebenskraft der Gobi erkennbar!
Ihr Kern ist nicht durch die Ränke und Listen der Kraft mit dem Löwenkopf zu spalten, denn alle bekennen die unverbrüchliche Einheit, die in der Finsternis strahlt und die das Nuctemeron des Apollonius beabsichtigt.
Eine solche Gemeinschaft bedeutet den vollen Tag in der Dunkelheit dieser Welt!
Mögen wir bald alle die Würde zur Bildung einer solchen Gemeinschaft entfalten.